Lichterhäuser – traditionelle Dekoration aus dem Erzgebirge
Jeder kennt Lichterhäuser. Es gibt sie in verschiedenen Formen und aus unterschiedlichen Materialien. Ganz besonders beliebt sind aber die Lichterhäuser aus dem Erzgebirge. Eines der beliebtesten Motive für ein solches Lichterhaus ist eindeutig die Seiffener Kirche. Diese ungewöhnliche Kirche mit ihren acht Ecken wird sehr gerne als Vorbild für ein solches Lichterhaus genutzt.
Im 18. Jahrhundert, als die ersten Lichterhäuser im Erzgebirge entstanden, wurde noch mit Pappe, Messern und Leim gearbeitet. Auch heute kommt bei vielen dieser Lichterhäuser Karton zum Einsatz. Das ist beispielsweise der Fall bei den berühmten Lichterhäusern der Firma Birgit Uhlig aus Olbernhau. Dort werden die Lichterhäuser originalgetreu aus Feinkarton hergestellt. Allerdings kommen dafür heute keine Messer mehr zum Einsatz. In der modernen Fertigung werden dafür Stanzen genutzt. Auch wenn diese Fertigung maschinell erfolgt, gibt es noch einige weitere Arbeitsgänge, die auch weiterhin von Hand durchgeführt werden.
Zudem werden viele dieser Häuser noch zusätzlich mit Holzfiguren ausgestattet. Bäume stehen vor der Tür, das Haus ist von einem Gartenzaun umrahmt oder ein Kind baut gerade einen Schneemann. Die Möglichkeiten, die diese Lichterhäuser bieten, sind fast unendlich. Die Häuser unterscheiden sich nicht nur in ihrer Größe, sondern auch in ihrer Form und Ausstattung.
Die Geschichte der Lichterhäuser
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts sind Lichterhäuser ein fester Teil der Tradition des Erzgebirges. Diese zeigt sich besonders in der Weihnachtszeit. Im Winter ist es immer kalt und dunkel, das gab den Menschen im Erzgebirge Zeit, schöne Sachen anzufertigen. Zu der Zeit entstanden beispielsweise sogenannte Weihnachtsberge, die auch als Heimatberge bekannt sind. Als Motiv wurde häufig die Heilige Geschichte verwendet, aber auch der starke Einfluss des Bergbaus machte sich bei der Gestaltung der Motive bemerkbar.
In diesen Szenarien wurden die ersten Lichterhäuser genutzt. Häufig wurde die Kirche des jeweiligen Ortes als Vorbild genommen und ganz einfach aus Pappe absolut originalgetreu nachgebaut. Auch kleine Häuschen oder die Schule wurden zusammengebaut. Oft stellten die Menschen die fertigen Häuser in die Fenster, sodass das Licht nach draußen leuchtete und die Kinder ihre Freude daran hatten.
Die Faszination der Lichterhäuser aus dem Erzgebirge hält bis heute an und wird sogar immer stärker. Immer mehr Menschen aus der ganzen Welt sichern sich heute ein schönes Lichterhaus oder gleich mehrere, um daraus ein kleines Weihnachtsdorf zusammenzustellen. Diese bleiben meistens nicht nur in der Weihnachtszeit stehen, sondern so lange, bis der Winter vom Frühling verdrängt wurde.
Karton oder Holz – die Materialien der Lichterhäuser
Viele der heute zur Verfügung stehenden Lichterhäuser aus dem Erzgebirge werden aus sogenanntem Feinkarton gefertigt. Dieser Karton ist besonders hochwertig und auf den ersten Blick nicht von Holz zu unterscheiden. Die Häuser werden von Hand zusammengebaut und ebenfalls in liebevoller Handarbeit bemalt und verziert.
Einige Manufakturen stellen aber auch Lichterhäuser aus Holz her. Wohnhäuser, Kirchen und Weihnachtsmarktmotive sind besonders beliebt. Diese Häuser werden meistens von Hand gedrechselt und mit viel Liebe zum Detail ebenfalls von Hand bemalt. Die Beleuchtung erfolgt heute nicht mehr mit Kerzen, sondern natürlich elektrisch. Es gibt auch Lichterhäuser, die über ein Spielwerk verfügen.
Lichterhäuser – auch für die Fensterbank
Viele Fans der Holzhandwerkskunst aus dem Erzgebirge nutzen Lichterhäuser, um damit ganze Dörfer zu erstellen und diese im Haus kunstvoll aufzubauen. Oft kommen Lichterhäuser aber auch auf der Fensterbank zum Einsatz, damit sich jeder, der draußen vorbeigeht, auch daran erfreuen kann. Damit die Häuser aber auch wirklich auf die teilweise recht schmalen Fensterbänke von heute passen, werden dafür ganz spezielle Modelle hergestellt.
Häuser, die beispielsweise auf einem Tisch aufgestellt werden, sind eher rechteckig oder quadratisch. Lichterhäuser für die Fensterbank dagegen sind sehr schmal und lang. Je nach Motiv müssen die Lichterhäuser nicht gleich nach Weihnachten wieder verpackt werden, sondern können problemlos auch den ganzen Winter über das Fenster zieren.
Lichterhäuser in unterschiedlichen Varianten und Ausführungen
Es gibt wirklich eine sehr große Auswahl an Lichterhäusern aus dem Erzgebirge. Sie sind erhältlich in verschiedenen Größen und Ausführungen. Neben dem sehr beliebten Motiv der Seiffener Kirche gibt es noch andere Sehenswürdigkeiten, die als Lichterhaus nachgebildet werden. Fast jeder Ort im Erzgebirge bietet ein Lichterhaus an, das dem typischen Erkennungszeichen des jeweiligen Städtchens nachempfunden wurde.
Es gibt aber auch Motive, die keinen direkten Bezug zum Erzgebirge haben, aber dennoch als Lichterhaus zur Verfügung stehen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Dresdner Frauenkirche. Selbstverständlich gibt es auch schöne weihnachtliche Motive, so wie Weihnachtsmarktbuden und Pfefferkuchenhäuser.
Perfekt für Fans, Sammler und als Geschenk – Lichterhäuser aus dem Erzgebirge
Lichterhäuser selbst und vor allen Dingen Lichterdörfer sind heute sehr beliebt. Es gibt zur Weihnachtszeit kaum ein Haus, in dem nicht zumindest ein kleines Lichterdorf zu finden ist. Viele Sammler kaufen sich jedes Jahr ein neues Haus dazu und bauen so ihr Lichterdorf immer weiter aus. Es gibt sogar Sammler, die mittlerweile so viele Lichterhäuser haben, dass der Aufbau eine ganze Woche in Anspruch nimmt und dafür extra ein separates Zimmer benötigt wird.
Auch als Geschenk sind Lichterhäuser immer perfekt geeignet. Der Beschenkte wird sich sehr über diese ganz besondere Aufmerksamkeit freuen. Das ist übrigens nicht nur bei Sammlern der Fall, sondern bei jedem, der Weihnachten liebt. Lichterhäuser zaubern immer ein ganz besonders stimmungsvolles Ambiente und sorgen nicht nur bei Kindern für leuchtende Augen.